Kino – Film – Museum: Inklusion und audiovisuelle Medien (III)

Samstag, 3.2.2018 / Perspektiven aus der Praxis: Museum II & neue Technologien

Ausstellungsbesuch & Expertengespräch zum DHM
als inklusivem außerschulischem Bildungsort
+ barrierefreies Ausstellungsdesign (10:00-12:30)

Am Samstag den 3. Februar starteten wir mit einem Besuch im Deutschen Historischen Museum. Dort besichtigten wir die Ausstellung 1917. Revolution. Russland und Europa. Wie bereits schon andere vorige Wechselausstellungen im DHM ist auch diese mit unterschiedlichen inklusiven Elementen ausgestattet, um möglichst viele potenzielle BesucherInnen anzusprechen. Über das Thema Barrierefreiheit und dessen Bedeutung für die Gestaltung von Ausstellungen konnten wir im DHM mit Brigitte Vogel sprechen, die zusammen mit Stefan Bresky den Bereich Bildung und Vermittlung leitet. Frau Vogel erläuterte u.a. die Bedeutung von leichter Sprache für die Zugänglichkeit und Verständlichkeit von historischen Ausstellungen. Zum einen sei im Zusammenhang mit der Ausstellungsplanung und -umsetzung der Austausch zwischen KuratorInnen und PädagogInnen wichtig, um die Raumtexte für verschiedene Themenbereiche zu verfassen. Zum anderen ginge es darum, dass Texte in leichter Sprache sich generell für BesucherInnen der Ausstellung als Möglichkeit erweisen, über das Ausstellungsthema niedrigschwellig mehr zu erfahren. Wie Einträge im Besucherbuch zeigen würden, werden Texte in leichter Sprache nicht ausschließlich von Menschen mit kognitiven Einschränkungen genutzt, sondern auch von anderen BesucherInnengruppen. An dem Zusammenspiel von Ausstellungstexten und jenen in leichter Sprache lässt sich somit ein Anspruch erkennen, die Zugangsschwellen zu solchen musealen Repräsentationen so zu gestalten, dass möglichst viele verschiedene Zielgruppen, davon profitieren können. Anhand der Wechselausstellung zur Revolution von 1917 konnten wir mit Frau Vogel zudem die Gestaltungsweise und Funktion von inklusiven Kommunikationsstationen (IKS) besprechen. Die IKS, die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) ausgearbeitet wurden, spitzen das Thema eines Bereiches in der Ausstellung zu. Sie stellen Informationen in Form von Texten an einer drehbaren Trommel zur Verfügung. Dabei sind auch Texte in leichter Sprache, Deutscher Gebärdensprache (integriertes Video) und Braille bzw. Audiodeskription bei Filmausschnitten wie Eisensteins Film Potemkin. Zudem gibt an den IKS jeweils ein Objekt, das ertastet werden kann und somit eine weitere sinnliche Dimension in der Ausstellungserfahrung angeboten wird.

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