Isabell Otto: PROZESS UND ZEITORDNUNG

Temporalität unter der Bedingung digitaler Vernetzung

 

Das gerade erschienene Buch von Isabell Otto (TP 3) fragt nach den Möglichkeiten temporaler Strukturierung im Kontext digitaler Medien und kontinuierlicher Vernetzung. Isabell Otto diskutiert, welche Zumutungen und Abstimmungsprozesse durch die ständige Konfrontation mit nicht wahrnehmbaren Abläufen digitaler Medien entstehen. Im Hinblick auf das Wechselspiel von Prozessualität und strukturgebenden Praktiken macht die Medienwissenschaftlerin insbesondere die Philosophie Alfred North Whiteheads produktiv, um eine Zeittheorie der digitalen Vernetzung zu erarbeiten.

Das Buch umfasst mehrere Fallstudien, die die Herausforderungen fragiler Temporalisierungen durch digitale und vernetzte Medien aufzeigen: Es geht u.a. um die Synchronisierung menschlicher und technischer Akteure in temporalen Interfaces, die Zeitlichkeit von Webcam-Bildern, die Kontroversen um das temporale Regime einer einheitlichen Internetzeit und die Individuationsprozesse und Identitätspolitiken sozialer Netzwerke.

 

Verlagsinformation: Konstanz University Press 

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