Promotionsstelle (60%), ZHdK Zürich

An der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) ist im Departement Kulturanalysen und Vermittlung ab 1. Oktober 2018 oder nach Vereinbarung eine

Promotionsstelle (60%)

im Forschungsprojekt «Teilhabende Kritik als transformierendes und transversales Mit» zu besetzen, mit dem Ziel der Promotion und mit einer Befristung von höchstens drei Jahren. Das Forschungsprojekt wird im Rahmen der Forschergruppe «Mediale Teilhabe. Partizipation zwischen Anspruch und Inanspruchnahme», die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Schweizerischen Nationalfonds (SNF) gefördert wird, durchgeführt.

Anforderungsprofil:

ein qualifizierter Abschluss eines Hochschulstudiums (Master oder äquivalent) mit überdurchschnittlichem Ergebnis, vorzugsweise in einem der Forschergruppe beteiligten Fächer

Erwartungen:

hohe Motivation und Befähigung, in einem Team von Nachwuchswissenschaftler/-innen und Hochschullehrer/-innen mitzuwirken
Offenheit für transdisziplinäre und epochenübergreifende Ansätze
Interesse innovative Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens zu entwickeln, die der jeweiligen Fachdisziplin neue Impulse vermitteln
Spanische und/oder portugiesische Sprachkenntnisse

Bewerbung:

Für die Bewerbung erwarten wir einen 2-3-seitigen Text, der eine Auseinandersetzung mit dem Forschungsprogramm (Mediale Teilhabe, Kritik, ästhetische Praktiken, Wissen) erkennen lässt, das Interesse an dem Thema darlegt und eventuelle Vorarbeiten im Feld ästhetischer Praktiken und ihrer ethisch-politischen Dimensionen ausweist
Lebenslauf und Hochschulzeugnisse

Weitere Auskünfte zum Forschungsprojekt und zur Forschungsgruppe finden Sie im zweiten Teil dieses Stelleninserats oder unter https://mediaandparticipation.com/.

Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen nehmen wir gerne bis zum 26. August 2018 unter dem Link „Jetzt online bewerben“ (siehe ZHdK Jobs) entgegen. Bitte beachten Sie, dass wir für diese Stelle nur Online-Bewerbungen akzeptieren. Die Gespräche finden in der Woche vom 17.–20. September an der Zürcher Hochschule der Für weitere Auskünfte steht Ihnen gerne Prof. Elke Bippus (elke.bippus@zhdk.ch) zur Verfügung.

In der Forschergruppe «Mediale Teilhabe» sind die Fächer Medienwissenschaft, Soziologie und Kunstwissenschaft sowie weitere assoziierte Fächer und Kooperationspartner beteiligt. Im Mittelpunkt des Forschungsprogramms, das 2015 startete und im Oktober mit der Fortsetzungsphase von weiteren drei Jahren beginnt, steht die «Mediale Teilhabe».

Das interdisziplinär ausgerichtete Vorhaben hat das Ziel, den Zusammenhang von Medien und Teilhabe in seiner sozialen und kulturellen Tragweite zu erfassen und die derzeitig vorwiegend empirischen Ansätze durch eine medientheoretische Bestimmung von Teilhabe zu erweitern.

Die ortsverteilte Forschergruppe hat ihren Sitz an der Universität Konstanz und Teilprojekte an der Universität Hamburg, der Leuphana Universität Lüneburg sowie der Zürcher Hochschule der Künste. Durch die jährlich stattfindenden Formate – Sommerakademie und Post-/Doc-Workshops –, aber auch durch die internen Treffen der Forschergruppe, Tagungen oder die Workshops der Teilprojekte, eröffnet sich für die beteiligten Doktorand/-innen und Postdoktorand/-innen die Möglichkeit der Vernetzung, der Präsentation und kritischen Diskussion ihrer jeweiligen Forschungen und des intensiven Austausches in einem interdisziplinären und internationalen Rahmen.

Die hier ausgeschriebene Promotionsstelle ist dem Teilprojekt «Teilhabende Kritik als transformierendes und transversales Mit» zugeordnet, das zwei Arbeitsbereiche fokussiert: «Teilhabe am Wissen unter postmedialen Konditionen» (AB 1 geleitet von Elke Bippus, Zürich) und «Transformation des Alternativen: zwischen Technopolitics and Technocollectives» (AB 2 geleitet von Christoph Brunner, Lüneburg). Der AB 1 analysiert Mikropraktiken im erweiterten Feld der Kunst bzw. forschend-aktivistischer Kunstprojekte auf affektiv-sinnlicher Ebene und in ihrer infrastrukturellen, medialen und institutionellen Bedingtheit, mit dem Ziel, die Frage der Teilhabe am Wissen zu klären. Letztere konstituiert sich, so die Annahme, in Strategien der Division, (De-)Partizipation, der Dekolonisierung oder der Dezentrierung von Vernunft, und sie formuliert Kritik als Praxis im Unterschied zu einer Kritik der Erkenntnis.

In der Promotion sollen insbesondere die Aktionen und Forschungen der 1990 in Buenos Aires an der Fakultät Soziologie gegründeten lateinamerikanischen Gruppe Colectivo Situationes untersucht und im Verhältnis zu künstlerisch-politischen Projekten Lateinamerikas seit den 1960er Jahren historisiert werden (Archiv- und Feldforschungsaufenthalte in Lateinamerika sind notwendig). C.S. bezeichnet seine Arbeit als militant research oder research militancy, proklamiert zwischen Denken und politischem Handeln nicht zu unterscheiden, versteht power nicht als Macht, sondern als Potentialität und schreibt dem Körper eine zentrale Rolle zu. Gegenstand der Promotion ist, aus einer kunst-, medien- oder kulturwissenschaftlichen Perspektive das Verhältnis von Kunst(-Wissen) und Aktivismus sowie die ethisch-politischen Dimensionen ästhetischer Praktiken an Beispielen militanter Forschung zu klären und militante Forschungen als teilhabende Kritik respektive als Kritik der Praxis vor dem lokalen, historischen und dekolonialen Hintergrund zu reflektieren.

Teilen mit: